Die Wanderungen über das Tarnower Land sollte man am besten in der Stadt Tarnów beginnen, die man komfortabel und umweltfreundlich mit der Bahn erreichen kann, die uns zu einem Bahnhof im Jugendstil bringen wird. Von dort aus führt uns ein kurzer Spaziergang über die Straße ul. Krakowska zum Marktplatz mit seinem Renaissance-Rathaus und schönen Fassaden der Bürgerhäuser. Direkt daneben, vom Kathedralplatz mit der gotischen Basilika ausgehend, über die vor Kurzem erneuerte Platzanlage pl. Kazimierza erreichen wir die Fußgängerzone an der ul. Wałowa, wo wir flanieren und die typische galizische Atmosphäre dieser Stadt genießen können. Seit Jahrhunderten ist Tarnów ein Treffpunkt für viele Kulturen. Während der Besichtigung der Stadt begegnen wir oft Spuren und Erinnerungsstücke an die Bewohner der einst zahlreichen jüdischen Gemeinde, der Roma, Ungarn, Österreicher und anderer Nationalitäten, die durch ihre komplizierte Geschichte im Tarnower Land heimisch waren. Alle, die sich im Grünen erholen möchten, werden nicht enttäuscht sein, wenn sie die beliebtesten Erholungsorte der Stadtbewohner besuchen: Den Strzelecki-Park mit dem Mausoleum von Gen. Józef Bem, den Piaskówka-Park mit zahlreichen Attraktionen, den romantischen Park der Familie Sanguszko und den bewaldeten St.-Martin-Hügel mit der über der Stadt thronenden Ruine der Tarnowski-Burg, von der aus man das Panorama der Stadt bewundern kann.
Es genügt, ein paar Kilometer nach Süden zu fahren, um die sanften Hügel der Vorgebirgslandschaft Pogórze Ciężkowickie und das Dunajec-Flusstal zu genießen. Offene Flächen, Ackerland, Blumenwiesen und Wälder laden zu Radausflügen und Wanderungen zu Fuß ein. Das Vorgebirge wird immer öfter als „polnische Toskana“ bezeichnet, wegen des Weinbaus, der sich in dieser Region dynamisch entwickelt. In der Gegend von Tarnów herrschen aufgrund von relativ hohen Durchschnittstemperaturen und zahlreicher Sonnenstunden hervorragende Bedingungen für den Weinanbau. Die Stadt ist als der polnische Wärmepol bekannt.
In den letzten Jahren sind in der Gegend einige Aussichtstürme gebaut worden, von denen man die Schönheit der Umgebung aus der Höhe und (bei gutem Wetter) sogar die Gipfel der Hohen Tatra bewundern kann. Es lohnt sich, die Städtchen Zakliczyn oder Ciężkowice zu besuchen, um die Atmosphäre einer echten galizischen Stadt zu spüren. Man kann dabei einen Zwischenhalt im Ort Czchów oder in Skamieniałe Miasto (Felsstadt) einlegen, um während des Spaziergangs die fantasievollen Felsformationen mit einfallsreichen Namen, wie Hexe, Dachs oder Kleine Hölle zu bewundern.
Die Umgebung von Tarnów erfreut nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr. Wir meinen damit nicht nur die Klänge der Natur, wie den Gesang der Vögel, das Rauschen des Windes oder das raschelnde Laub, sondern vor allem die Musik großer polnischer Komponisten, die im Gutshaus in Kąśna Dolna, das einst dem Komponisten I.J. Paderewski gehört hat oder im Europäischen Krzysztof-Penderecki-Musikzentrum im Ort Lusławice, das mit seiner modernen Architektur überrascht, erklingt.
Das Dunajec-Tal lädt zur aktiven Erholung alle Fahrradbegeisterte ein, die ausgewählte Abschnitte des VeloDunajec-Radwegs ohne Einschränkungen nutzen können. Das Gebiet wird auch die Fans des Kanusports und der Erholung am und auf dem Wasser nicht enttäuschen. Der Czchowskie-See, die Flüsse Dunajec und Biała, zahlreiche Bäche und Teiche werden Wasserliebhaber begeistern. Diejenigen, die bei ihren ökologischen Ausflügen die Geheimnisse des Volkshandwerks erkunden möchten, werden sich sicherlich für die traditionellen Papierschnitte in der Umgebung von Ryglice oder für handgefertigte Haushaltsgeräte aus Holz in der Gegend von Rzuchowa interessieren.
Die nördlichen Randgebiete der Region und die Landschaft Powiśle Dąbrowskie zeichnen sich durch idyllische Dorflandschaften aus, darunter ist ein polenweit einzigartig „bemaltes“ Dorf Zalipie besonders hervorzuheben, wo die lokalen Malerinnen die Wände ihrer Häuser, Höfe und Zäune mit bunten Blumenornamenten verzieren. Dieses ungewöhnliche Dorf zieht viele Touristen aus dem In- und Ausland an, die oft aus Kraków anreisen, um die bunten Malereien zu sehen.
Das Tarnower Land ist auch berühmt für die Gastfreundschaft seiner Bewohner und die zahlreichen agrotouristischen Bauernhöfe, Berg- und Schäferhütten. Dort kann man sich nach den Strapazen einer Wanderung oder Radtour nicht nur ausruhen, sondern auch etwas Leckeres essen und den hiesigen Wein probieren, denn Tarnów und seine Umgebung ist nicht nur eine inspirierende Region für eine Reise „im Ökorhythmus“, sondern auch ein echtes Königreich des guten kleinpolnischen Geschmacks.
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