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Pustynia Błędowska

Die Błędów-Wüste

Pustynia Błędowska

Klucze Touristische Region: Jura Krakowsko-Częstochowska

Die Błędów-Wüste ist das größte Gebiet mit flüchtigen Sanden in Mitteleuropa (rund 33 qkm) und liegt an der Grenze der Schlesischen Hochebene und der Olkusz-Hochebene. Die Błędów-Wüste wird als „Polnische Sahara" bezeichnet und gilt europaweit als Natur- und geografisches Phänomen.

Die Fläche der Wüste, die sich zwischen Błędów im Westen, Klucze im Osten und Chechło im Norden erstreckt, wird durch das Tal des Flusses Biała Przemsza aufgeteilt. Die durchschnittliche Mächtigkeit des Sandes liegt bei 40 m (bis höchstens 70 m). Die Sandmassen wurden hierher von schmelzenden Eisschildern vor 2 bis 3 Mio. Jahren gebracht. Danach war das Gebiet von Wald bewachsen, der im Mittelalter stark gerodet wurde. Die Nachfrage nach Holz stieg noch im 18. Jh. stark wegen der Entwicklung des Silberbergbaus und der Metallurgie. Die Abholzung hatte zur Folge, dass die Eiszeitsande freigelegt wurden und neue Naturprozesse im Gange waren, z. B. entstanden hier typische Dünnen mit wertvollen Sandgrasflächen. Seit den 1960-er Jahren wurde die Wüste künstlich mit spitzblättriger Weide aufgeforstet. Um diese wertvolle Landschaft zu schützen, wurde die Aufforstung 1994 angehalten. Die örtliche Legende erzählt, dass die Wüste von einem Teufel geschaffen wurde, der die Blei- und Silberminen mit Sand zuschütten wollte. Die Wüste ist mit wärmeliebender Vegetation und Weiden, Kiefern und Sandbirken bewachsen. Zu den seltenen hier wachsenden Pflanzenarten gehören der Silberdistel, Doldenwinterlieb und isländisches Moos. Im Frühjahr blüht hier der Fingerkraut schön gelb, und im Frühsommer blüht in der Wüste der rosafarbene Sandthymian, etwas später folgen der scharfe Mauerpfeffer und die Heidenelke. Am artenreichsten ist das Biała-Przemsza-Tal (Dolina Białej Przemszy), das die Błędowska-Wüste in einen nördlichen und einen südlichen Teil teilt.

Die Wüste liegt im Bereich des Landschaftsparks der Adlerhorste und ist teilweise unter besonderen Schutz gestellt. Sie gilt als eine der größten Attraktionen der Region Olkusz. Die Wüste kann man vom Hügel Czubatka – 355 m ü. N.N. (Klucze), Hügel Dąbrówka – 382 m ü. N.N. (Chechło) und Rose der Winde (Róża Wiatrów) (an der Straße Klucze-Bolesław) bewundern. Durch die Wüste verläuft der gelbe Wüsten-Wanderweg PTTK mit einer Länge von 28,5 km, der Błędów mit Ryczów verbindet, außerdem der orangenfarbene Transjura-Reitweg sowie mehrere Bildungspfade.

Die Wüste ist ein Teil des Landschaftsschutzgebiet der Adlerhorste (Park Krajobrazowy Orlich Gniazd). In der Wüste wurden einige Szenen aus dem Film „Faraon“ von 1965 unter Regie von Jerzy Kawalerowicz, nach einem Roman von Bolesław Prus gedreht.

 

Legende über die Wüste

Die Bergleute von Olkusz gruben Schächte. Sie arbeiteten eifrig an der Gewinnung von Zink- und Bleierzen und gelegentlich auch von Silber. Wie wir alle wissen, ist die Hölle unten und der Himmel oben, über uns. Die Bergleute machten Lärm, klopften und schlugen über den Köpfen der Teufel, die in der Hölle wohnen. Diese Dreistigkeit verärgerte die Bewohner der Unterwelt, und sie beschlossen, diesem Treiben ein Ende zu setzen, weil sie das Silber als ihr Eigentum betrachteten, und so flog einer der Teufel mit einem großen Sack bis zur Meerküste, um Sand zu holen. Auf dem Rückweg flog er zu tief und riss den Sack an der Turmspitze der Kirche in Klucze auf und riesige Sandmassen ergossen sich über das Gelände.

(Tomasz Lamorski, „Führer durch die Lehrpfade. Sandgräser zwischen Dünen und Bäumen“)


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