Räuberei – Museum – Ethnografischer Park Arwa

Die Arbeit in einer Hirtenhütte war sehr hart und gefährlich, aber die Hirten waren sehr zähe Leute. Sie waren in der Lage, mit Wölfen und Bären fertig zu werden, die ihre Herden angriffen, und hatten auch Mittel und Wege, um mit allen Arten von Hexerei umzugehen. Dennoch lauerten überall Gefahren. Die Almen wurden oft (vor allem im 17. Jahrhundert) von tollkühnen Räuberbanden heimgesucht, deren Anführer im Polnischen als harnaś bezeichnet werden. Kriege und Aufstände (wie der Aufstand von Emeric Thököly gegen die Habsburger und der Marsch der Truppen auf Wien im Jahre 1683) sowie die Nähe der Handelswege und die Gebirgslage begünstigten diese Entwicklung. Eine bekannte Legende besagt, dass die Kirche in Lipník mit dem Geld von Räubern erbaut wurde und dass bis zum letzten Krieg ein sog. harnasi bunkos, eine Räuberkeule, im örtlichen Pfarrhaus aufbewahrt wurde. Archivdokumente erzählen uns auch von einem Räuber aus Zubrzyce aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Jan Kowalik. Er soll mit seinen Kameraden in einem Gasthaus in Zubrzyca Górna oft gesessen haben. Als er einmal einschlief, wurde er von den Einheimischen gefangen genommen und der Burg Arwa (Orawa) übergeben, genau wie Juraj Janosik aus Terchová. Interessant ist, dass seine Frau ebenfalls Raubüberfälle beging, meist als Lakai getarnt. Das Leben der Räuber war intensiv und farbenfroh, aber oft nur von kurzer Dauer, auch wenn die Erinnerung an sie in Volksmärchen überlebte. Die interessantesten Geschichten über Räuber in den Karpaten (Karpaty) und darüber hinaus wurden von Urszula Janicka-Krzywda gesammelt und beschrieben (z. B. Niespokojne Karpaty, czyli rzecz o zbójnictwie, Poczet harnasi karpackich, Legendy babiogórskie).


 
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